zurück zur Startseite

Wegsanierung Naturfreundehaus Leo Happisch Haus

Das Leopold-Happisch-Haus liegt auf etwa 1925m Seehöhe inmitten des eindrucksvollen Tennengebirges. Betrieben wird die Schutzhütte der Naturfreunde Salzburg seit 2016 sehr erfolgreich durch ein Selbstbewirtschaftungskonzept. Erreichbar ist sie über mehrere Anstiege, unter anderem die Wanderwege von Oberscheffau und vom Pass Lueg ausgehend. Beide Touren werden mit einer anspruchsvollen Gehzeit von 6 bis 7 Stunden berechnet.

 Zum ersten Mal nach 10 Jahren wurden von August bis September 2023 die beiden Wanderwege saniert und neu gekennzeichnet. Gestartet hat das Projekt allerdings schon vor 2 Jahren und konnte nun nach der Zusicherung der Projektförderungen in die Tat umgesetzt werden. Daraufhin wurde Ernst Scherr, ein erfahrener Wegesanierer, mit dieser Arbeit beauftragt. Zu seinen Aufgaben zählen die Beseitigung von Hindernissen, das Ausschneiden und Freimachen von zugewachsenen Wegabschnitten sowie die Befestigung bzw. Wartung der Seilsicherungen in den höheren Etappen und auch die Auffrischung der Wegmarkierungen. 

Bild: Ernst Scherr – Wegmarkierung

Zeitgleich und unabhängig voneinander meldeten sich die beiden Naturfreunde Mitglieder Susanne und Alexandra, um bei der Sanierung zu helfen. Susanne übernahm von da an den Anstieg vom Pass Lueg, während Alexandra mit einer kleinen Freundesgruppe den Weg von Oberscheffau betreute. Ausgestattet mit Farbkübel und Pinsel, gingen die beiden Frauen dann die Wegmarkierung an. Verwendet wird dafür eine gewöhnliche Outdoor-Lackfarbe. Humorvoll erzählt Susanne, dass man dafür die gewohnte Sportbekleidung lieber zuhause lässt. Arbeitskleidung ist die bessere Wahl, denn es kommt schon einmal zu Patzerei.

Bild: Ernst Scherr – Ausschneiden von Latschen

Insgesamt drei Tage war Susanne jeweils von 7 bis 16 Uhr unterwegs. Durchschnittlich 3 bis 5 Minuten verbringt man vor dem zu markierenden Objekt, bis es rot-weiß-rot bestrichen ist. Ganz einfach ist die Wahl des Trägerobjekts aber nicht, denn es dürfen nicht willkürlich die Bäume und Steine bemalen werden. Es ist eine Gratwanderung zwischen Übermarkierung und zu wenigen Kennzeichnungen. Schließlich soll nicht der gesamte Wald voll gepinselt werden, aber Wandernde müssen auch bei schlechter Sicht den Weg sicher ins Tal finden können. Der richtige Blick dafür kommt mit der Übung, meint Susanne. Nachdem die Arbeiten abgeschlossen waren, möchten Susanne und Alexandra auch die ehrenamtliche Wegbetreuung fortsetzen.

Bild: Ernst Scherr – Aussicht ins Tal

Susanne erzählt, dass sie eine leidenschaftliche Bergsteigerin ist und gerne etwas zurückgeben möchte. In den Bergen zu sein, bedeutet für sie abschalten zu können. Der Weg von Pass Lueg war fast stillgelegt und wurde nur selten genutzt. Daher beschreibt Susanne es als Privileg durch die einsame, wilde Landschaft zu streifen und trotzdem ein Ziel zu haben – den Wanderweg sicher für andere Bergsteiger zu erhalten.

Doch zur Wegewartung gehören noch viele andere Funktionen als die allgemeinen Kontrollgänge. Schäden sollten ehest möglich gemeldet oder berichtigt werden. Auch die Markierungen müssen regelmäßig aufgefrischt werden, denn durch Witterung und anderen natürlichen Einflüssen trägt sich die Farbe nach einiger Zeit ab. Jährlich treffen sich die Wegreferenten, um auf den neusten Stand zu bleiben. Besonders bezüglich der Sicherheitsmaßnahmen gibt es wenige gesetzliche Vorgaben, daher ist ein Austausch zwischen den Wegbetreuern, den alpinen Vereinen und Tourismusverbänden von hoher Bedeutung.

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * gekennzeichnet.

zurück zur Startseite
To top